Die Verbraucher.
Voraussetzung für die Milchproduktion ist die Geburt von Kälbern. Im Landkreis Miesbach kommen jedes Jahr rund 5000 Bio-Kälber in biozertifizierten Milchviehbetrieben zur Welt. Etwa 2000 Bio-Kälber werden für die eigene Nachzucht gebraucht und bleiben im eigenen Betrieb oder in der Region. Alle anderen Kälber werden über Märkte und Händler an Mastbetriebe verkauft. Der Großteil dieser Bio-Kälber geht dann in die konventionelle Mast. Dies bedeutet nicht unbedingt eine schlechtere Haltung, aber die Tiere und damit später auch das Fleisch, das sie liefern, verlieren damit ihren Bio-Status.
Viele Kälber, gerade die gut mastfähigen Miesbacher Fleckvieh Kälber, werden gerne von großen Mastbetrieben in Niederbayern, Norddeutschland oder den Niederlanden gekauft. Diese Mastbetriebe bieten meist keinen Weidegang und die Fütterung erfolgt oft mit genverändertem Kraftfutter aus Südamerika. Es kommt aber auch vor, dass die Kälber an Mastbetriebe in Spanien verkauft und von dort sogar bis nach Nordafrika und Nahostverschifft werden.
Viele Landwirte sehen keine andere Möglichkeit, als die überzähligen Kälber zu verkaufen, da sie im eigenen Betrieb keinen Platz zur Aufzucht haben. Grund dafür ist, dass sich die Landwirte in reinen Grünlandgebieten wie dem Landkreis Miesbach inzwischen auf die Milcherzeugung spezialisiert haben. Die Fleischproduktion findet in Ackerbaugebieten statt, wo Mais, Soja und andere Ackerfrüchte als Viehfutter angebaut und direkt verfüttert werden. Allerdings geht damit den Milchbauern ein lukrativer Aspekt der Wertschöpfungskette verloren.
Oberland Bioweiderind will, dass die Bio-Kälber aus dem Landkreis Miesbach in der Region aufwachsen können und ein wesensgemäßes Leben führen dürfen. Wesensgemäß bedeutet für Wiederkäuer wie Rinder, dass sie im Sommer auf der Weide sind und im Winter im Stall Heu, bzw. Silage zu Fressen bekommen. Getreide, Mais und Soja können sie zwar verdauen, gehört aber eigentlich nicht in ihre Mägen.
Für die Artenvielfalt, Biodiversität und das Klima spielen Rinder eine wichtige Rolle. Im Landkreis Miesbach halten seit Jahrhunderten Landwirte Rinder und haben dadurch eine artenreiche und wunderschöne Kulturlandschaft erschaffen, die von der Bevölkerung und vielen Touristen geschätzt und genossen wird. Die Tiere leben in kleinen Betrieben und haben Familienanschluss. Jeder Landwirt kennt seine Tiere und hat einen besonderen Bezug zu ihnen.
Durch den Kauf von Oberland Bioweidefleisch werden die kleinbäuerlichen Familienbetriebe im Landkreis unterstützt, unsere Kulturlandschaft erhalten und die Artenvielfalt und der Humusaufbau gefördert. Für eine enkeltaugliche Zukunft!