Die Landwirte.

Oberland Bioweiderind möchte, dass die Bio-Kälber aus dem Landkreis Miesbach in der Region aufwachsen können. Für Milchviehbetriebe gibt es drei Möglichkeiten: 

  • Sie tränken ihre Kälber 4 Wochen mit eigener Milch. Bevorzugt dürfen sie bei einer Kuh/Amme säugen. Anschließend geben sie die Kälber an einen Ammenkuhhalter im Landkreis, der die Kälber weiter aufzieht. 
  • Sie tränken ihre Kälber 3 Monate mit eigener Milch. Bevorzugt dürfen sie bei einer Kuh/Amme säugen. Danach geben sie die Kälber an einen Aufzuchtbetrieb im Landkreis. 
  • Sie tränken ihre Kälber 3 Monate mit eigener Milch. Bevorzugt dürfen sie bei einer Kuh/Amme säugen. Anschließend dürfen die Kälber mit dem Rest der Herde auf die Weide, bzw. werden im Winter mit Heu gefüttert. 

Alle drei Betriebsformen (Milchviehbetrieb, Ammenkuhhalter, Aufzuchtbetrieb) sind Mitglied bei Oberland Bioweiderind und werden entsprechend gefördert. Sobald die Tiere schlachtreif sind, kauft Oberland Bioweiderind die Kälber, Färsen, Jungbullen, Ochsen oder Altkühe und lässt sie schlachten, verarbeiten und verkauft das Fleisch. Die Preise werden längerfristig von allen Beteiligten festgelegt.  

Die Vorteile für die Landwirte:

Ein gutes Gefühl, wo ihre Kälber hinkommen

Beim Verkauf über Händler und Märkte wissen die Landwirte nicht, was mit ihren Kälbern geschieht und wie weit sie transportiert werden. Auch ist oft nicht klar, unter welchen Bedingungen (Spaltenböden, kein Weidegang, Soja- und Getreidefütterung) sie aufwachsen müssen und wo sie geschlachtet werden. Als Mitglied von Oberland Bioweiderind kennen sie die Partnerbetriebe und haben die Sicherheit, dass es ihren Tieren gut geht. 

Beteiligung an der gesamten Wertschöpfungskette

In der Regel liefern Milchviehbetriebe ihre Milch an die Molkerei und ihre überzähligen Kälber an Händler. Was dann passiert können sie nicht beeinflussen. Mit Oberland Bioweiderind sind sie am gesamte Wertschöpfungsprozess beteiligt und erzeugen so gute, gesunde und qualitativ hochwertige Produkte aus der Region

Wertschätzung

Als Mitglied von Oberland Bioweiderind sind die Landwirte im engen Kontakt mit Metzgern, Gastronomen, Kantinenköchen und Verbrauchern. Hier können sie ihre Arbeit darstellen und aufklären. Köche und Kunden können ihre Wertschätzung für gutes und g’schmackiges Fleisch zurückgeben. Aus der Wertschöpfungskette wird so eine Wertschätzungskette

Sicheres Einkommen

Wir legen bei Oberland Bioweiderind die Preise für Kälber und Schlachttiere gemeinsam für einen längeren Zeitraum (1/2 bis 1 Jahr) fest. Dadurch werden die Landwirte unabhängig vom Weltgeschehen und der EU-, bzw. Bundeslandwirtschaftspolitik. Die festgelegten Preise bestimmen alle solidarisch und gemeinsam, so dass jeder gut leben kann.  

Unabhängig vom Strukturwandel

Ein weiterer Strukturwandel in der Landwirtschaft ist abzusehen. Die aktuelle Regierung möchte Anbindehaltung innerhalb von zehn Jahren abschaffen. Dies bedeutet für viele Betriebe im Landkreis das Aus. Daneben ist in 60% der Höfe die Nachfolge nicht geklärt. Oberland Bioweiderind will, dass diese Betriebe mit ihren Familien, dem Wissen und der Leistung für unsere Kulturlandschaft erhalten bleiben. Daher fördern wir aufgebende Milchviehbetriebe, wenn sie zu Ammenkuh- oder Aufzuchtbetrieben umstellen möchten. Kombihaltungsbetriebe sind bei Oberland Bioweiderind herzlich willkommen.